Das Aktionspotential: Funktionsweise und Bedeutung im Nervensystem
Das Aktionspotential ist ein entscheidender Prozess in der Erregungsübertragung des Nervensystems. In diesem Artikel beleuchten wir die spezifischen Fragen und Details rund um das Aktionspotential, seine Mechanismen und seine Rolle in der neuronalen Kommunikation.

Was ist ein Aktionspotential?
Das Aktionspotential ist eine vorübergehende Änderung des Membranpotentials einer Nervenzelle, die es dieser Zelle ermöglicht, Informationen in Form elektrischer Impulse weiterzuleiten. Es ist ein komplexer Prozess, der durch die koordinierte Aktivität von Ionenkanälen in der Zellmembran gesteuert wird.
Wie wird ein Aktionspotential ausgelöst?
Der Beginn eines Aktionspotentials erfolgt durch die Erregung der Nervenzelle, die oft durch synaptische Eingänge oder sensorische Reize verursacht wird. Diese Erregung führt zu einer Depolarisation der Zellmembran. Wenn das Membranpotential einen bestimmten Schwellenwert erreicht (ungefähr -55 mV), öffnen sich spannungsabhängige Natriumkanäle und Natriumionen strömen in die Zelle. Diese schnelle Influx erzeugt das charakteristische Muster des Aktionspotentials.
Die Phasen eines Aktionspotentials
Ein Aktionspotential durchläuft mehrere Phasen:
- Ruhepotential: In diesem Zustand ist die Nervenzelle polarisiert mit einem Membranpotential von etwa -70 mV.
- Depolarisation: Das Öffnen der spannungsabhängigen Natriumkanäle führt zu einem Anstieg des Membranpotentials, was den Schwellenwert überschreitet.
- Repolarisation: Nach Erreichen des Spitzenpotentials (ungefähr +30 mV) schließen die Natriumkanäle und Kaliumkanäle öffnen sich, was zu einem Ausstrom von Kaliumionen führt und die Zelle repolarisiert.
- Hyperpolarisation: Das Membranpotential kann kurzzeitig unter das Ruhepotential fallen, bevor es sich wieder stabilisiert.
Welche Ionen sind beim Aktionspotential beteiligt?
Die Hauptakteure des Aktionspotentials sind Natrium- und Kaliumionen:
- Natriumionen (Na+): Ihr Eintritt in die Zelle verursacht die Depolarisation.
- Kaliumionen (K+): Ihr Austritt aus der Zelle ist verantwortlich für die Repolarisation und Hyperpolarisation.
Die Wechselwirkungen dieser Ionen und die dynamische Regulierung ihrer Kanäle sind ausschlaggebend für die Bildung und Propagation eines Aktionspotentials.
Wie erfolgt die Signalweiterleitung durch Aktionspotentiale?
Die Weiterleitung von Aktionspotentialen erfolgt durch saltatorische Erregungsleitung, die vor allem bei markhaltigen Neuronen vorkommt. Hierbei springen die Aktionspotentiale von einem Ranvier-Schnürring zum nächsten. Diese Form der Leitung ermöglicht eine schnellere Übertragung der Impulse im Vergleich zu nicht myelinisierten Nervenfasern.
Wie wird das Aktionspotential moduliert?
Die Aspekte der Modulation von Aktionspotentialen sind entscheidend für die Anpassung neuronaler Aktivitäten:
- Neurotransmitter: Chemische Botenstoffe, die die Erregbarkeit der nachgeschalteten Neuronen beeinflussen können, verändern die Wahrscheinlichkeit der Auslösung eines Aktionspotentials.
- Modulieren von Ionenkanälen: Bestimmte Medikamente oder körpereigene Moleküle (z. B. Hormone) können die Aktivität von Natrium- oder Kaliumkanälen beeinflussen und somit das Aktionspotential modulieren.
Häufige Fragen über das Aktionspotential
- Wie lange dauert ein Aktionspotential? Ein Aktionspotential dauert in der Regel nur wenige Millisekunden.
- Was ist der Unterschied zwischen Aktionspotential und postsynaptischem Potential? Das Aktionspotential ist ein binäres Signal, während das postsynaptische Potential ein kontinuierliches Signal darstellt, das die Erregung oder Hemmung eines Neurons reflektiert.
- Können Aktionspotentiale verstärkt oder abgeschwächt werden? Während die Amplitude des Aktionspotentials durch die Biologie der Neuronen nicht verändert werden kann, können die Frequenz und die Muster von Aktionspotentialen durch modulierte synaptische Eingaben beeinflusst werden.
Zusammenfassung
Das Aktionspotential ist ein fundamentaler Mechanismus der neuronalen Kommunikation. Durch das Verständnis seiner Entstehung, der beteiligten Ionen und der Modulationsmöglichkeiten eröffnet sich ein tieferer Einblick in die Funktionsweise des Nervensystems. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Neurowissenschaften von Bedeutung, sondern auch für das Verständnis neurodegenerativer Erkrankungen und deren therapeutischen Ansätze.
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